Aus der Pressestelle der Stadt Hamburg

 

Meldungen vom 13. Oktober 2000

 

 

13. Oktober 2000 /pr13a/ Es gilt das gesprochene Wort

 

Bürgemeister Ortwin Runde in der LPK zur Arena Hamburg:

 

"Ein Wunsch wird Wirklichkeit"

 

72 Stunden nach dem ersten Anlauf kann ich Ihnen heute Vormittag berichten, dass der Senat den Grundsatzbeschluss zum Bau der Halle am Volkspark gefasst hat. Freitag, der 13. Oktober 2000 ist ein guter Tag für Hamburg und für Norddeutschland.

Es ist der derzeitige Meilenstein monatelanger intensiver Beratungen über ein großes und für das Image Hamburgs gar nicht zu unterschätzendes Thema.

Der heutige Beschluss reiht sich würdig ein in die Perlenkette von Entscheidungen,

die dieser Senat in den vergangenen drei Jahren gefällt oder verwirklicht hat:

  • Volksparkstadion
  • HafenCity
  • Flughafen-Ausbau und Flughafen-Privatisierung, Flughafen-S-Bahn
  • Altenwerder
  • A3XX
  • Elbvertiefung,

um nur einige der wesentlichen wirtschafts- und strukturpolitischen Meilensteine des rot-grünen Senats wieder in Erinnerung zu rufen ? es sind mehr als jemals zuvor!

Meine Damen und Herren,

diese Arena haben wir noch nicht in der Realität, wir haben sie erst auf dem Papier, in der virtuellen Darstellung, so wie sie hinter uns zu besichtigen ist, wir haben sie vor allem aber in den Köpfen der handelnden Menschen.

Herr Harkimo, ich freue mich über dieses Wiedersehen mit Ihnen hier in Hamburg, denn es ist ein gutes Wiedersehen.

Nachdem Sie mir in Ihrer schönen Heimatstadt Helsinki Ihre Hartwall Areena gezeigt haben, war ich schon ziemlich überzeugt:

  • Wenn, dann dieses Konzept.
  • Wenn, dann mit Ihnen.

Und deswegen bin ich glücklich, den Menschen in Hamburg und im ganzen Norden mitteilen zu können:

Die Arena kommt,

Hamburg bekommt seinen Event-Dome, wie immer er auch tatsächlich heißen mag.

Wir haben den neuen Drive in die alte Debatte gebracht, und doch war es,

Sie wissen es, eine schwere Geburt, und einige Hürden mussten noch überwunden werden. Das war ein Kraftakt, den wir im Interesse der Metropole gewuppt haben.

Nun aber liegt die Verantwortung bei Ihnen, Herr Harkimo für Jockerit, bei Ihnen, Herr Wankum für Deuteron, und bei Ihnen, den Banken-Vertretern, für die Liquidität während der Bauphase: Sie alle wollen, was wir wollen. Der Senat hat die Ampel von Gelb auf Go geschaltet.

Worum es geht:

Eine vielfach unterschiedlich nutzbare Halle zu schaffen, die

  • für einmal 152 Millionen Mark
  • auf Dauer 14.000 Zuschauern am Volkspark Platz bietet.

Mit dem Baubeginn im kommenden Jahr wollen Sie, wollen wir eine Halle schaffen, die, wie das benachbarte Volkspark-Stadion,

  • ein Muster dafür ist, wie mit einer public-private-partnership Perspektiven für womöglich dauerhafte win-win-Situationen geschaffen werden können.

Wir alle wollen eine Halle schaffen, die schon in zwei, drei Jahren da sein wird für

  • Sport: Damit spannende Matches unter Dach und Fach stattfinden können;
  • Show: Damit Gottschalk & Co auch aus Hamburg senden können;
  • Konzerte: Damit die Scorpions nicht mehr nur in Hannover auftreten dürfen und, da schlägt der Lokalpatriot durch, Deichgraf aus Bergedorf auch seinen neuen Ruhm massenweise via Hamburg einfahren kann;
  • Meetings: Damit Events ein neues Zuhause im Norden finden können.

Also:

Ein Highlight, das weit über Hamburgs hinaus strahlen wird.

Und wer einmal im neuen HSV-Stadion war, weiß, was Atmosphäre heißt.

Die ganze Nation ist neidisch auf dieses Stadion, und sie wird es auch, Herr Harkimo ist Garant dafür, auf die Hamburg Arena sein.

Für mich aber ist wichtig:

  • Dieser Senat hat entschieden ? in diesem, wie in so vielen anderen für Hamburg bedeutenden Fällen, mit denen er ein in der Nachkriegszeit einzigartiges Investitionsvolumen ausgelöst hat.
  • Dieser Senat macht einen lang ersehnten Wunsch des ganzen Nordens wahr.
  • Dieser Senat hält wieder einmal Wort.
  • Dieser Senat schafft ein neues Stück urbaner Qualität, wie sie einer Metropole gut zu Gesicht steht.

Alles in allem: Wir schaffen ein weiteres neues Stück des neuen Hamburgs für das 21. Jahrhundert, und wir stärken die Hamburger Identität als europäische Metropole".

 

 

Bei Rückfragen: Staatliche Pressestelle - Rainer Scheppelmann

Tel.: 42831-2242

 

 

 

 

13. Oktober 2000 /wb13

 

Senat beurteilt Finanzierungskonzept positiv

  • Arena kann kommen

 

Der Senat hat heute die Finanzbehörde beauftragt, das Grundstück zum Bau einer Arena im Volkspark an die D+J Arena GmbH zu übertragen. Die Übertragung erfolgt, sobald der Finanzbehörde von der Wirtschaftsbehörde mitgeteilt worden ist, dass eine Finanzierungszusage eines Bankenkonsortiums sowie die Erbringung des Eigenkapitalanteils von 10 Millionen DM vorliegt. Damit hat der Senat den Weg für die Realisierung einer privatwirtschaftlich finanzierten und betriebenen Mehrzweckhalle in unmittelbarer Nachbarschaft des neuen Volksparkstadions freigemacht. Voraussetzungen der Senatsentscheidung war im wesentlichen die gesicherte Finanzierung des Projekts sowie eine zufriedenstellende Regelung der verkehrlichen Fragen, insbesondere hinsichtlich der Stellplätze.

 

Finanzierungskonzept:Gemäß Senatsbeschluss vom 29. Februar dieses Jahres sollte das Grundstück erst übertragen werden, wenn ein Anteil von mindestens 68,75 % (= 99 Millionen DM) der Gesamtinvestition sichergestellt ist. Diese Vorgabe wird von den Investoren deutlich überschritten; den Nachweis hierzu bringen sie wie folgt:

 

 

Zusage der Bankfinanzierung

 

21,0

 

Mio. DM

 

Einbringung des Eigenkapitals

 

10,0

 

Mio. DM

 

Garantien zur Finanzierung der Logen, Clubsitze und Verkaufsrechte

 

 

 

Durch die Firma Rautakirja

 

46,0

 

Mio. DM

 

Durch die Firma Sponsor Service

 

30,0

 

Mio. DM

 

Realisierter Verkauf von Logen und Verkaufsrechte

 

12,9

 

Mio. DM

 

Summe

 

119,9

 

Mio. DM

 

Der von den Investoren ursprünglich geplante Vorverkauf der Einzelrechte ließ sich nicht im gedachten Ausmaß vorab realisieren, weil die Mehrzahl der Käufer die positive Entscheidung der Stadt zur Grundstücksübergabe voraussetzt. Verbindlich in die Vermarktung eintreten wollen aber die Sponsor Service ASA, Oslo, eine internationale Agentur für Fernseh- und Internet-Rechte mit einer deutschen Niederlassung und Rautakirja, eine Tochtergesellschaft der börsennotierten finnischen Gruppe Sanoma WSOY, tätig auf den Geschäftsfeldern Inneneinrichtungen, Film-, Buch- und Pressevertrieb sowie Gastronomie. Eine Umwandlung der Garantieerklärungen beider Firmen in Bankgarantien hat die Investorengruppe angeboten. Die Werthaltigkeit der Garantien über die 76 Millionen DM, die an die Stelle des Vorverkaufs von Namens- und Verkaufsrechten, Logen und Business-Seats durch die Investorengemeinschaft getreten sind - soweit der Vorverkauf noch nicht realisiert werden konnte - ist von der Hamburgischen Landesbank überprüft und positiv beurteilt worden.

 

Die Bankfinanzierung wird voraussichtlich ein Konsortium von vier renommierten Banken unter Führung der Hamburgischen Landesbank übernehmen. Mit der positiven Bewertung der Bankvorstände des Konsortiums ist die erforderliche Finanzierung zur Errichtung der Arena grundsätzlich gesichert. Die Voraussetzungen und Details einer verbindlichen Bankfinanzierung sollen in den nächsten Wochen abschließend geklärt werden.

 

Die veranschlagten Baukosten der Arena sind von der Lemcon Baumanagement GmbH bestätigt worden. Die Lemcon ist eine 100%ige Tochter der finnischen Lemminkäinen Gruppe. Dieser Baukonzern ist weltweit tätig und erzielte 1999 einen Umsatz von 826 Millionen Euro. Die Lemcon hat in einer Vereinbarung mit den Investoren erklärt, dass ein Ausführungsbürgschaft in Form einer Konzerngarantie oder Bankbürgschaft erfolgen kann. Auch nach Einschätzung der Baubehörde scheint die Arena in dem vorgesehenen Standard zu den angegebenen Baukosten realisierbar.

 

Stellplatzvereinbarung und Verkehrskonzept:

 

Weitere Voraussetzung für die Grundstücksübertragung ist eine Vereinbarung für Arena und Stadion, die zu einer ausreichenden Stellplatzzahl führt. Der Bedarf für das Volksparkstadion beläuft sich auf 11.157. Da der HSV für Veranstaltungen im Volksparkstadion ein Kombi-Ticket mit dem HVV abgeschlossen hat, können 1.500 Stellplätze gestundet werden; die Stellplatzforderung vermindert sich damit auf 9.657. Die Arena wird einen Bedarf von 3.536 Stellplätzen auslösen. Da Parallelveranstaltungen im Volksparkstadion und in der Arena vermieden werden sollen, brauchen die Stellplätze für die Arena nicht gesondert nachgewiesen, sondern können in Doppelnutzung auf den Flächen für das Volksparkstadion dargestellt werden. Insoweit ist der Nachweis für die notwendigen Stellplätze des Volksparkstadions hinreichend.

Innerhalb der Bebauungsplangrenzen können 7.856 Stellplätze nachgewiesen werden. Weitere 1.359 Stellplätze sind gegenwärtig auf Parkplatz grün verfügbar. Dieser steht allerdings eventuell nicht auf Dauer zur Verfügung, weil die im Eigentum des Bundes befindliche Fläche als potentielles Erweiterungsgelände für des DESY vorgesehen ist. Tritt dieser Fall ein, ist der Betreiber des Volksparkstadions gefordert, andere Lösungen mit der Stadt zu entwickeln. Die verbleibenden 442 Stellplätze werden bis auf weiteres gestundet.

Das neue Stellplatzkonzept sieht damit im Ergebnis im unmittelbaren Umfeld von Arena und Volksparkstadion 5.340 Abstellmöglichkeiten vor (Parkflächen rot I, rot II a, blau, weiß I, weiß II, orange und gelb). Mit diesem Angebot wird deutlich mehr als der Bedarf an attraktiven Stellplätzen bei ausverkaufter Arena abgedeckt. In etwas weiterer Entfernung zum Volksparkstadion sind mit dem Parkplatz braun weitere Stellplätze vorhanden. Bei besonders attraktiven Veranstaltungen wird der Parkplatz grün mit 1.359 Stellplätzen einbezogen. In dieser Dreistufigkeit wird auch die Zuweisung der Fahrzeuge auf die Parkplätze über das Parkleitsystem erfolgen.

An den Investitionen zur Umsetzung des von den Investoren vorgelegten Verkehrskonzeptes wird sich die Stadt - wie von Anfang an zugesagt - mit bis zu 12,38 Millionen DM beteiligen. Dies betrifft folgende Maßnahmen:

  • Parkleittechnik
  • Straßenbau
  • Bus-Shuttle braun
  • Busabstellanlage
  • Straßenbegleitgrün
  • Befestigung P braun
  • Befestigung P rot II

Die Investitionen in Stellplätze und Straßennetz - insbesondere die geplante leistungsfähige Ausgestaltung des Bereiches AS Volkspark/Schnackenburgsallee - lassen zusammen mit dem Parkleitsystem erwarten, dass bisher bei Großveranstaltungen auftretende Probleme abgebaut und die Anwohner entlastet werden. Gleichzeitig ist zu erwarten, dass der bisher notwendige umfangreiche Personaleinsatz der Polizei für Verkehrsaufgaben reduziert wird.

 

Senator Dr. Mirow: "Der vom Senat eingeschlagene, in jeder Phase transparente Weg zur Realisierung eines neuen Stadions und einer privatwirtschaftlich finanzierten Arena erforderte nach Jahrzehnten unzähliger Schnellschüsse Geduld und Beharrlichkeit. Die wichtigsten Elemente waren: Vorgabe des Standortes, offenes Ausschreibungsverfahren mit Auswahl des tragfähigsten Angebotes, Überprüfung der finanziellen Konzeption durch Externe zur Vermeidung eines Risikos für die Stadt. Jetzt macht sich dieser Weg erneut bezahlt und Hamburg kann nach dem neuen Volksparkstadion den zweiten Teil der Ernte einfahren: Die seit Jahrzehnten zurecht geforderte Arena für Hamburg kann gebaut werden. Ihre Finanzierung ist gesichert. Die Aussichten sind gut, dass sich die Verkehrssituation für die Anwohner im Umfeld des Volksparks verbessern wird. Und Hamburg wird bei den weichen Standortqualitäten - ohnehin eine der Stärken unserer Stadt - weiter gewinnen."

 

 

 

 

Bei Rückfragen: WiB, Bernd Meyer, 42841-1627.

 

Im Internet: www.hamburg.de/Behoerden/Pressestelle/welcome.htm

  

 

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